Das eigenständige, regelmässige Üben im Alltag ist Grundlage für ein Gelingen der Atemtherapie bei Redeflussstörungen oder Stottern.
Das eigenständige, regelmässige Üben im Alltag ist Grundlage für ein Gelingen der Atemtherapie bei Redeflussstörungen oder Stottern.

 

 Ganzheitlich-Integrative Stottertherapie

 

Das Ganzheitlich-Integrative Trainingskonzept bei Redeflussstörung / Stottern umfasst neun Veränderungsbereiche:

  • Körperlichkeit des Stotterns 
    Beinhaltet: mit Hilfe unterschiedlicher Entspannungs-/Körper-und Atemverfahren präzise Wahrnehmung für den eigenen Körper entwickeln.

  • Angst und Vermeidung 
    Schwerpunkte in diesem Bereich sind: Unbefangenheit und Freude im sprachlichen Miteinander wiederherstellen Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten und Vermeidungsstrategien abbauen
    Techniken, um den Angst-und Verspannungs-/Stresskreislauf zu durchbrechen erlernen.

  • Sprechmotorische  Stottersymptomatik
    Sprechablauf sowie die Kommunikationsfreude in einen Fluss bringen
    Verschiedene Sprech-/Körper- und Atemübungen erlernen.

  • Art und Weise des individuellen Sprechens
    Die eigene Einstellung gegenüber Kommunikation so verändern, dass Betroffene erfahren, wie das Sprechen als selbstständiger Vorgang abläuft Unangestrengte Sprechtechniken erlernen.
  • Kommunikative Fähigkeiten
    Von grosser Bedeutung sind ausser den verbalen Fähigkeiten auch die Fähigkeiten im Bereich der nonverbalen Kommunikation: zugewandte Körperhaltung, Offenheit, Interesse, Mimik, Blickkontakt usw.
  • Selbstsicherheit und Selbstvertrauen
    Mit dem Anstieg von Selbstsicherheit und Selbstvertrauen wird es den Betroffenen leichter gelingen, sich selbst als Person zu akzeptieren - dadurch werden neue Schritte im sozialen Miteinander möglich.
  • Negative Einstellungen und Überzeugungen
    Es geht darum, schrittweise negative Erwartungen und negative gedankliche Eigenbewertungen zu verändern.
  • Negative Lebensentwürfe und Erfahrungen 
    Schmerzlich, prägende Erlebnisse aus der eigenen Lebens-/Stotterergeschichte bearbeiten, integrieren, um so einen Neuanfang machen zu können.
  • Verhalten und die Einstellung von Bezugspersonen
    Wie kann das persönliche Umfeld den Betroffenen noch besser unterstützen. Wie kommuniziert der Betroffene/die Betroffene dies am besten.

 

 

Das Training betrifft meistens alle Bereiche. Ergänzt wird die Therapie durch ein personenbezogenes Vorgehen, welches auf die individuellen Bedürfnisse der KlientInnen eingeht.



 

VCD - VOCAL CORD DYSFUNCTION

 

Als Vocal Cord Dysfunction (VCD), von englisch vocal cord ‚Stimmband‘ und dysfunction ‚Fehlfunktion‘, wird eine Funktionsstörung der Stimmbänder bezeichnet, bei der sich diese plötzlich eng stellen und sich sogar für eine kurze Zeit verschliessen können. Dieser Vorgang führt zu einer anfallsartigen Atemnot. Dem geht oftmals ein Hustanfall voraus.

Eine VCD tritt auch in Kombination mit Asthma bronchiale auf, was die Erkennung der Krankheit zusätzlich erschwert. Forschungen lassen den Schluss zu, dass 5 % der vermeintlichen Asthmatiker eine VCD haben. Zudem leiden 20 bis 40 % der schwer bis nicht behandelbaren Asthmatiker begleitend zu ihrem Asthma an einer VCD.

Mögliche Auslöser bei VCD können ähnlich sein wie beim Asthma bronchiale, welches sich auch oft als anfallsartige Atemnot zeigt. Stress, psychische Belastung, körperliche Belastung, kalte oder warme Luft, Düfte, Ziga-
rettenrauch, Parfüms, allergene Einflüsse, reizende Speisen (z.B. Essig, Scharfes), Reflux (Magensäure).

 

Meine Behandlungsinterventionen bei VCD:  Atem-/Körper- und Entspannungsübugen, Bestimmung des Atemtypus, Stimmübungen, Angst vor dem Anfall abbauen (Angstkreislauf), Atemmassagen, Zwerchfelltraining und Entspannung,  Haltungsarbeit, Tonusregulation, Verbesserung der Körperwahrnehmung, emotionalen Stress bearbeiten, Ressourcen- und Resilienztraining.

 

VCD ist für Betroffene ein massiver Einschnitt in ihrer Lebensqualität und von starken Ängsten begleitet. Spezielle VCD-Medikamente gibt es nicht, sie werden auch nicht benötigt. Atemtherapie ist das Mittel der Wahl. Durch Sport und Bewegung kann das Vertrauen in den eigenen Körper und die eigene Leistungsfähigkeit zusätzlich wiedererlangt werden. Die Bearbeitung der seelischen Probleme und das Erlernen und Ausüben von Entspannungstechniken helfen, die Stimmbandfehlfunktion ebenfalls zu bessern.